Relativ neu unter den Hybrid-Geräten sind die sogenannten Phonedocks. Zur Zeit sind nur ein paar Exemplare dieser Gattung auf den Markt gelangt bzw. vorgestellt worden. Im Grunde sind sie eine Docking-Station für Smartphones, d. h. ihr steckt eurer Smartphone in die Docking-Station und dürft je nach Zubehör nicht nur das Bild auf einem großen Touchscreen betrachten, sondern auch eine echte QWERTZ-Tastatur benutzen.
Die Entwicklung der Dockingstationen wird zur Zeit in zwei Richtungen vorangetrieben. Mit dem Lapdock für das Motorola Atrix 4G erhaltet ihr eine Dockingstation, die euer Telefon in ein Notebook verwandelt. Das Lapdock sieht dabei äußerlich wie ein Notebook aus. Nachdem ihr das Smartphone an die Dockingstation angesteckt habt, dürft ihr auf dem größeren Bildschrim arbeiten und Texte per Tastatur eingeben sowie eine Maus anschließen.
Interessanter ist der Ansatz, den Asus mit seinem PadFone vertritt. Im Mittelpunkt steht wie bei Motorola das Smartphone, das durch entsprechendes Zubehör bis zum Notebook ausgebaut werden kann. Wird das Motorola Atrix 4G nur zu einem Notebook ausgebaut, so ergeben sich bei dem PadFone von Asus vielfältigere Einsatzmöglichkeiten. So dürft ihr als erste Ausbaustufe mit der Padfone-Station euer Smartphone zu einem Tablet-PC umwandeln. Das Smartphone wird einfach in eine Öffnung der PadFone-Station gesteckt und schon wird der Inhalt eures Smartphones auf dem größeren Touchscreen angezeigt. Wer zusätzlich auf eine Tastatur-Eingabe nicht verzichten möchte, kann sich obendrauf eine separate Tastatur zulegen und an das Tablet anschließen. Auf Telefongespräche muss jedoch nicht verzichtet werden, solange das Smartphone angesteckt ist, denn Asus wird für die PadFone Station einen Stylus herausbringen, der zwar die Form eines Stiftes hat, mit dem aber eingehende Anrufe beantwortet werden können.
Egal, ob Motorolas oder Asus' Phonedock, der wichtigste Bestandteil ist das Smartphone, denn der größere Bildschirm der Dockinstation wird komplett durch das Smartphone betrieben. So übernehmen der Prozessor und der Arbeitsspeicher des Smartphones die Rechenaufgaben für ausgeführte Apps und Programme. Hier liegt der größte Nachteil der Konstruktion, denn es findet keine weitere Leistungssteigerung durch das Zubehör statt. Dieses übernimmt einzig und allein die Funktion, ein größeres Display für die Anwendungen auf dem Smartphone zur Verfügung zu stellen und dieses gleichzeitig mit Strom zu versorgen. Um also vernünftig spielen zu können oder andere Anwendungen ausführen zu können, benötigt ihr auch ein passendes Smartphone, dass mit genügend Power ausgestattet ist.
Die Auswahl passender Smartphones ist im Moment leider sehr gering, da die Dockingstationen nur Zubehör zu den jeweiligen Smartphonetypen sind. Es sollen aber bereits Universal-Dockingstationen in Arbeit sein, die mit verschiedenen Smartphones betrieben werden können.
Die Vorteile der Dockingstationen überwiegen jedoch. Egal, ob als Smartphone, als Tablet oder als Notbook, mit den Phonedocks habt ihr immer genau das Gerät zur Hand, das ihr gerade nutzen wollt. Den interessanteren Ansatz vertritt dabei Asus mit seinem auf 3 Stufen ausgelegten Erweiterungssystem, das sich an Smartphone-, Tablet- und Notebook-Nutzer gleichermaßen richtet. Wem sein Smartphone-Display zu klein ist, steckt es einfach in die Dockingstation und schon erhaltet ihr einen vollwertigen Tablet-PC. Mit der entsprechenden Tastatur baut ihr diesen sogar zu einem Notebook aus.
Zwar ist das Phonedock nur so stark, wie das Smartphone, das eingesteckt ist, jedoch ergeben sich dadurch durchaus auch Vorteile. So könnt ihr auch im Tablet- oder im Notebookbetrieb auf die Daten zurückgreifen, die auf eurem Telefon gespeichert sind, von Apps über Videos bis hin zu Fotos oder Dokumenten. Ebenso werden Dateien, die ihr im Tablet- oder Notebookbetrieb nutzt auch auf dem Smartphone abgelegt, sodass ihr diese ebenfalls in der Kleinversion weiternutzen dürft. Zusätzlich stellt die Dockingstation ein zusätzliches Ladegerät dar, da sich die Nutzungsdauer eures Smartphones durch den integrierten Akku erheblich erhöhen kann.
Positiv ist ebenfalls, dass nur ein Smartphonevertrag zum Telefonieren und Surfen abgeschlossen werden muss. Denn bisher kam auf Nutzer, die sowohl ein Smartphone als auch ein Tablet für das Internet nutzen wollten, eine nicht zu unterschätzende finanzielle Mehrbelastung zu.
Leider bringen die Smartdocks von Haus aus einen gewichtigen Nachteil mit: ss wird wesentlich mehr Platz benötigt als wenn es sich um ein reines Smartphone handelt. So wollen sowohl der Tabletteil als auch die Extra-Tastatur, im Falle des Motorola Atrix 4G ein ganzes Laptopgehäuse, irgendwo verstaut werden. Zu dem Platz kommt natürlich auch das Extragewicht eines mittelschweren Laptops dazu.
Nicht zu vergessen ist auch der Preis, der einmal für das Smartphone anfällt und zusätzlich auch für die Dockingstation und nach Bedarf ebenso für die Tastatur anfallen würde. Wer z. B. das Asus PadFone mit allen Ausbaustufen nutzen möchte, findet sich schnell in Preisregionen eines leistungsstarken Ultrabooks wieder.
Trotz allem ist das Konzept eines Smartdocks interessant für alle, die sich nicht nur auf ein Smartphone festlegen wollen, sondern auch den Komfort eines Tablets oder eines Notebooks nutzen möchten. Durch die passende Tastatur bieten sie eine größere Komfortabilität als normale Tablets und sind universeller einsetzbar als Ultrabooks, da sie, wenn es sein muss, auf ein Smartphone reduziert werden können. Somit steht in allen Lagen das richtige Gerät zur Verfügung.
Fazit:
Pro:
+ Größeres Display als Smartphone
+ Bequemeres Schreiben mit echter Tastatur
+ Dank extra Zubehör ist Smartphone einsetzbar als Tablet-PC oder als Notebook
+ Gleiche Inhalte, Daten und Apps wie auf dem Smartphone können auf Tablet oder Notebook genutzt werden
+ Es entstehen nur Kosten für einen Vertrag bei effektiv 3 Geräten
+ Dockingstation versorgt euer Smartphone mit Strom und verlängert die Arbeitsdauer
Contra:
- Keine Leistungssteigerung durch Dockingstation, da weder CPU noch Arbeitsspeicher verbaut
- Performance hängt allein vom Smartphone ab
- Geringe Auswahl
- Dockingstationen benötigen mehr Platz und sind schwerer als Smartphone
- Dockingstationen nicht billig in der Anschaffung
Einige Hersteller und Modelle:
Asus PadFone
Motorola Atrix 4G
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