Der Tablet-Markt ist seit Erscheinen des ersten iPads im Jahr 2010 sehr unübersichtlich geworden. Neben den reinen Tablets gesellen sich auch zunehmend Mischformen von Smartphone und Tablet oder Notebook und Tablet. Trotz der schieren Menge an verschiedensten Modellen lassen sich die Tablet-PCs nach ihren Betriebssystemen in 3 große Gruppen einordnen: Tablets mit Apples Betriebssystem iOS (iPad), Tablets mit Googles Android-System und Tablets mit Microsofts Windows 8.

So verschieden die Modelle und die Ausführungen der einzelnen Tablet-PCs auch sein mögen, so weisen sie doch gewisse Gemeinsamkeiten sowie Vor- und Nachteile auf, über die sich jeder interessierte Käufer im Klaren sein sollte.

Aufgrund ihrer Bauart sind Tablet-PCs handlicher und praktischer als Notebooks oder Laptops. Dank ihres großen Displays, das auf Berührungen reagiert, verzichten sie auf eine Tastatur, womit Tablett-PCs in der Regel auch dünner und leichter ausfallen. Diesen Vorteil haben sie auch gegenüber den Ultrabooks, die ihre Tastatur im Inneren verbergen und die bei Bedarf ausklapp- bzw. ausfahrbar ist. Somit sind Tablet-PCs besser zu transportieren und unterwegs einfacher zu benutzen als große Notebooks. Die Eingaben erfolgen über den Bildschirm, mit dem man auf diese Weise im Internet surfen, Spiele spielen, Anwendungen ausführen, Musik hören oder Videos gucken kann. Damit sind die Anwendungen auf einem Tablet-PC genauso vielfältig wie auf einem Laptop.

Leider ist die Designentscheidung, die Tastatur wegfallen zu lassen, nicht nur mit Vorteilen verbunden. Der größte Nachteil dieser Entscheidung ist die Nachahmung einer realen Tastatur durch eine virtuelle Tastatur, die bei Bedarf auf dem Bildschirm erscheint. Zwar geben die Tablets bei jedem getippten Buchstaben ein Feedback in Form eines kurzen Vibrierens, jedoch wirkt sich das Tippen längerer Texte auf der virtuellen Tastatur als äußerst ermüdend auf den Nutzer aus. Zudem sind viele virtuelle Tastaturen nicht so genau wie ihre physischen Verwandten, wodurch es häufig zu Schreibfehlern kommen kann. Hier haben die Ultrabooks die Nase vorn, da diese von Haus aus mit einer Tastatur ausgestattet sind, die sich durch Umklappen oder Einschieben verbergen lässt.

Mittlerweile lassen sich für viele Tablet-PCs auch physische Tastaturen nachkaufen, die dann meist per Bluetooth mit dem Tablet verbunden werden. Somit kann der Tablet zu einem Notebook umgerüstet werden. Den Vorteil der Handlichkeit behält der Tablet dadurch trotzdem, indem mit nur einem Handgriff die Tastatur wieder entfernt werden kann.

Dagegen stört es jedoch kaum, dass das Mauspad eines herkömmlichen Notebooks nicht mehr vorhanden ist. Die Steureung mit einfachem Fingerdruck auf dem Bildschirm stellt sich als äußerst intuitiv heraus. Mit einem Tippen lassen sich Anwendungen öffnen oder schließen, mit einem Wischen lassen sich Dokumente vor- oder zurückblättern. Per Multitouch lässt sich in Bilder, Dokumente oder Webseiten herein- oder herauszoomen.

Von der Leistung her können Tablet-PCs kaum mit Notebooks oder Ultrabooks konkurrieren. Prozessor, Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher fallen deutlich schwächer aus. So kommen Tablet-PCs im Moment kaum über 64GB Speicher und 1GB RAM hinaus. Begründet liegt dies in der Bauweise der Tablets. Durch ihre schlanke Form wird zum Beispiel auf richige Festplatten verzichtet. Der Speicherplatz wird durch sogenannten Flashspeicher zur Verfügung gestellt, der auch in USB-Sticks seine Anwendung findet. Dieser ist momentan jedoch noch immer recht begrenzt. So bieten sowohl das New iPad von Apple als auch Samsungs Galaxy Tab 2 10.1 gerade einmal 1GB RAM sowie 64GB Speicherplatz. Im Vergleich dazu kommt Lenovos Ultrabook Yoga mit bis zu 8GB RAM und bis zu 250GB Speicherplatz daher.

Ebenso verzichten viele Tablet-PCs auf Standardanschlüsse wie HDMI-, VGA- oder USB-Anschlüsse, was die Einsatzmöglichkeiten eines Tablets weiter einschränkt, da Zusätzgeräte wie Drucker oder simple Speichermedien wie USB-Sticks nicht angesteckt werden können. Apples new iPad verfügt zum Beispiel nur über eine Dock-Anschluss, über den das Gerät mit einem Ladegerät oder einem Laptop verbunden werden kann. An andere Tablets wie Samsungs Galaxy Tab 2 10.1 kann per Adapter ein HDMI-Kabel angeschlossen werden, einen USB-Port sucht man aber auch hier vergebens. Hier haben Ultrabooks den klaren Vorteil, da sie mit allen gängigen Anschlüssen ausgestattet sind, was ihre Einsetzbarkeit deutlich erhöht, auch wenn sie im Tablet-Modus genutzt werden.

Einige Tablets verfügen dagegen über die Möglichkeit, zu telefonieren, eine entsprechende SIM-Karte vorausgesetzt. Mit einem entsprechenden Headset lassen sich dann ganz normal Telefongespräche führen, wie mit einem Telefon. Somit können reine Tablet-PCs mit den Phonedocks konkurrieren, auch wenn sie nicht an die vielfältige Nutzbarkeit der Smartphone-Stationen herankommen. Schließlich lässt sich ein Phonedock von der Größe eines Laptops auf die eines Smartphones reduzieren, was ein angenehmeres Telefonieren darstellt sowie Platz spart, und das alles, ohne auf Daten und Anwendungen verzichten zu müssen. Ein Tablet-PC ist dagegen in seiner Größe nicht veränderbar.

Voll und ganz punkten können Tablet-PCs dagegen beim Preis, denn ein Tablet gibt es für jeden Geldbeutel. Angefangen bei unter 100€ bis hin zu den Luxus-Tablets für über 600€ ist so ziemlich für jeden ein Gerät dabei, das zum jeweiligen Budget passt. Sowohl Smartdocks als auch Ultrabooks können da nicht mithalten. So muss man bei einem Phonedock vom Smartphone über den Tablet-Bildschirm bis zur Tastatur alles einzeln kaufen, was sich wiederum auf die Geldbörse niederschlägt. Auch Ultrabooks bitten in der Anschaffung stärker zur Kasse, was sich momentan in Preisen ab 500€ widerspiegelt.

Trotz einiger Defizite sind Tabelt-PCs interessant für alle, die über fehlende Anschlussmöglichkeiten oder dehlende Eingabegeräte hinwegsehen können. Gerade für Einsteiger, die über ein begrenztes Budget verfügen oder Leute, die den Tablet als Verlängerung zum Smartphone nutzen wollen, eignet sich eine Anschaffung.

 

Fazit:

Pro:

- Handliche und leichte Bauart mit großem Touchscreen

- Tastatur nachrüstbar

- Intuitive Steuerung über den Touchscreen

- Manche Tablets auch als Telefon nutzbar

- Preisspanne für jeden Geldbeutel von Billig-Tablets bis hin zu hochpreisigen Geräten

 

Contra:

- Virtuelle Tastatur keine Konkurrenz zu einer physischen Tastatur

- Beschränkte Leistung der CPUs, sowie verhältnismäßig geringer Arbeitsspeicher und Flashspeicher

- Oftmaliges Fehlen von Standardanschlüssen wie HDMI, VGA oder USB

 

Einige Hersteller und Modelle:

Apple iPad, iPad 2, New iPad

Samsung Galaxy Tab 2 10.1N

BlackBerry PlayBook

Motorola Xoom 2

Acer Iconia Tab A510

Medion Lifetab S9512

Sony Tablet S

Asus Transformer Prime

HTC Flyer

LG Optimus Pad V900

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Tablets mit seperater Tastatur

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